(Inschrift auf der Glocke Gloriosa der Stiftskirche Herrenberg)
Ausflug des Protestantischen Glockenvereins vom 04.06.2016
Foto Hajo Cörper |
Am Vortag hatte es noch wie aus Kübeln gegossen, weshalb sich besorgte Teilnehmer schon nach einem möglichen Alternativprogramm erkundigten. Wer konnte sich schon vorstellen, was Herrenberg sonst zu bieten hat, außer dieser Ausfahrt der Stau anfälligen Bodenseeautobahn? Und dann noch etwa bei Regen!!! Am 04.06.2016 jedoch, pünktlich als der wohlgefüllte Bus morgens vom Pfalzplatz in Haßloch losfuhr, war es trocken.
Auf der Hinfahrt vertraten wir uns die Füße in den Ruinen des ehemals bedeu-tenden Benediktinerklosters Hirsau, das einst der cluniazensischen Reform-bewegung als früher Stützpunkt gedient hatte. Frau Müller, die Glocken-sachverständige, auf deren Idee auch dieser Ausflug fußte, übernahm dabei die Führung und brachte uns den architektonischen Aufbau des Klosters nahe.
Nach kurzer Weiterfahrt erreichten wir zur Mittagszeit unser eigentliches Ziel und nahmen in einem traditionsreichen Gasthof das Mittagessen ein. Dort lief es wie am Schnürchen. Und dann stieß Herr Dekan i. R. Eisenhardt zu uns. Sofort begann der, man mag es nicht glauben, nahezu 80 Jahre alte Herr, ein rhetorisches Feuerwerk, dem sich für die nächsten Stunden niemand zu entziehen vermochte. Wie ein professioneller Fremdenführer (der besseren Sorte wohlgemerkt!) zeigte er uns die am Fuß des Schönbuchs gelegene, überaus sehenswerte Altstadt. Die Sonne war längst herausgekommen. Nicht schlecht staunten wir etwa beim Passieren eines Gässchens, das für allzu Beleibte ein unüberwindliches Hindernis bereitet hätte… Und über all dem ständig gegenwärtig die Stiftskirche, unser eigentliches Ausflugsziel. Die „Glucke vom Gäu“. Ihr Turm scheint um ein Vielfaches zu groß geraten. Doch dies ist der Not geschuldet.