Nur die „Liebe“ bleibt
Hassloch: Die Glocken des Großdorfs haben während der letzten 300 Jahre eine wechselvolle Geschichte durchlebt. In zwei Weltkriegen hat man sie eingeschmolzen. Vor 64 Jahren wurde der Großteil der heutigen Glocken aufgehängt. Der hiesige Glockenverein kümmert sich um den Erhalt in den protestantischen Kirchen.
Von Hildegard Janssen-Müller
Der ökumenische Gedanke drückte sich in Haßloch, zumindest was das Glockengeläut betrifft, schon vor mehr als 300 Jahren aus. Bis in Anfang des 19. Jahrhunderts erklang die kleine Glocke in der protestantischen Christuskirche auch für die katholischen Christen und rief sie zur Messe. Das hatte 1698 eine kurfürstliche Erklärung zum Simultaneum verfügt, gemäß dem die reformierten Kirchen ihre Räume sich auch für Katholiken öffnen mussten.Eine eigene Glocke erhielt die katholische Gallus-Kirche erst 1842. Damals wurde der baufällige Giebel der Kirche aus Gemeindemitteln durch einen neuen Turm ersetzt, und es wurde eine zweite Glocke angeschafft. Die bisher gemeinsam genutzte Glocke wurde mitsamt dem Turm, in dem sie hing, Eigentum der protestantischen Kirchengemeinde.